Freitag, 27. Februar 2009

"Außer Kontrolle" unter Kontrolle

Tataaa, es ist geschafft, die Premiere ist über die Bühne gebracht und es hätte eigentlich nicht besser laufen können. Vor ausverkauftem Saal haben wir unsere Produktion zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und sind ziemlich gut angekommen, wie auch das anschließende Feedback bestätigte. Das Publikum war sehr gut gelaunt und hat richtig abgefeiert und uns auch mal wieder lustige Stellen gezeigt, die wir vorher noch gar nicht so witzig fanden. Kleinere Texthänger oder Patzer konnten wir prima überspielen und es ist auch nichts wirklich schief gelaufen. Hoffentlich geht das weiter so. Auch die anschließende Premierenfeier war sehr schön, Sekt und Wein, Knabberbuffet und Suppe inklusive.

Die Mainpost hat bereits eine Kritik auf der Homepage veröffentlicht, morgen wird diese wohl auch in der Zeitung stehen. Wer sich das Stück "Außer Kontrolle" im chambinzky-Theater noch ansehen will, hat ab heute bis zum 28.März noch 22 Mal die Gelegenheit. Folgend die Kritik:

Minister auf amourösen Abwegen

Viel Spaß mit Ray Cooneys „Außer Kontrolle“ im Würzburger Chambinzky

Sie haben diebische Freude daran, zu sehen, wie sich honorige Politiker durch verbotene Fleischeslust und absurde Lügengeschichten beinahe ihre glanzvolle Karriere zerstören? Wie sie dann gezwungen sind, sich ihren guten Ruf mit Schmiergeld zu erhalten? Dann heißt es auf ins Würzburger Theater Chambinzky, in die quirlige Inszenierung von Ray Cooneys Polit-Komödie „Außer Kontrolle“.

Richard Willey (Wolfgang Stenglin), als seriöser Staatsminister natürlich verheiratet, begibt sich in einer Hotelsuite auf amouröse Abwege. Und das ausgerechnet mit mit Jane (Daniela Vassileva), der Sekretärin des Oppositionsführers. Doch eine gänzlich unerwartet über dem Fensterrahmen hängende Leiche stört ihr heimliches Schäferstündchen empfindlich. Die Skandal-Schlagzeile „Staatsminister bei Sex-Orgie mit Sekretärin und Leiche erwischt!“ vor Augen, verstrickt sich Willey in immer unglaublichere Ausflüchte und stürzt sich und seinen rührigen Sekretär George Pigden (Christian Steinberger) ins nicht enden wollende Chaos.

„Außer Kontrolle“ hätte seinen Titel kaum verdient, wenn dann nicht noch Janes rasend eifersüchtiger Mann Ronnie (Bernd Stollberger), eine resolute Hotelmanagerin (Dagmar Schmauß), ein mit allen Wassern gewaschener Etagenkellner (Heinrich A. Moelliot) und Willeys biedere Frau Pamela (Ursula Seebode) die Bühne beträten. Nicht zu vergessen die schnuckelige, doch gestrenge Krankenschwester Gladys (Katharina Miebach), die auf den armen George auch nicht gerade Blutdruck senkend wirkt . . .

Regisseur Manfred Plagens und sein Ensemble servieren dem Publikum leichte, reichlich überdrehte Komödienkost mit satirischen Ansätzen. Slapstick-Einlagen nach dem Motto „Versteck dich im Wandschrank, auch wenn die Tür nicht zu bleibt“ oder „Benutze stets das Fenster, das immer zu fällt“ fehlen dabei ebenso wenig wie ein Totentänzchen der etwas anderen Art.

Die Darsteller meistern mühelos die pointenreichen Dialoge. Besonders Christian Steinberger als nur anfänglich kreuzbiederer Staatssekretär kann begeistern. Und Michael Schwemmer legt als scheintoter Detektiv eine unglaubliche Gelenkigkeit an den Tag. Freunde temporeicher, witziger Dialoge, haarsträubender Handlungskapriolen und vereinzelt auftretender Brachialkomik kommen bei der munteren Inszenierung bestimmt auf ihre Kosten.

Jetzt gibt es vorerst keinen Countdown mehr, aber da wird sich bald was neues finden.

Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels".

Donnerstag, 26. Februar 2009

Premierenfieber

So allmählich steigt die Spannung immer weiter, schließlich haben wir heute die Generalprobe endlich hinter uns gebracht. Im Gegensatz zum gestrigen Durchlauf waren wir mal wieder um einiges angespannter (das liegt eben am "Etikett" der Probe) und hektischer und haben auch stellenweise wunderbar Freischwimmen geübt - seien es die beliebten Textspringer und -dreher, kein fallendes Fenster, zu späte Auftritte oder Verhaspler. Das ist aber auch ganz gut so und es soll schließlich so sein, eine total gut gelaufene Generalprobe dürfte es ja nicht geben. Für solch eine haben wir uns dann doch ganz wacker geschlagen. Ein Fotograf von der Mainpost war heute auch schon da, es gab letzte Instruktionen für morgen und dann wurden wir in den Feierabend entlassen - morgen wird es dann ernst, der Saal füllt sich zum ersten Mal mit Publikum und wir sind alle schon ziemlich gespannt wie intim, ääh ich meine gemütlich es wohl morgen werden wir. Unser Teppichboden auf der Bühne ist jedenfalls von hervorragender Qualität und auch die Tatsache dass Ronnie mit der Schwester einer seiner Cousinen verheiratet ist, macht da nicht mehr viel aus, das geht ihm wohl sprichwörtlich am Arsch vorbei. Dank einer kurzen Idee des Regisseurs bekommt George jetzt auch noch eine gescheuert und zwar keine angetäuschte, sondern eine richtige. Aber was tut man nicht alles für die Unterhaltung - jedenfalls lässt George sich nicht gehen und das ist schließlich am wichtigsten, selbst wenn die Sachen adrett geordnet am Fußende des Bettes liegen und die Managerin mit der Polizei droht. Glücklicherweise kommt ja Ivy aus Venedig herübergeschwommen und steht den anderen hilfreich bei. Auch wenn es in der Suite nebenan um einiges ruhiger ist, gerät in Suite 648 allmählich alles außer Kontrolle...na also!!

Noch 1 x schlafen bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels".

Dienstag, 24. Februar 2009

In die Woche mit...Gustave Flaubert

Heute ist zwar schon Dienstag, aber es ist trotzdem noch Zeit für den Start in die neue Woche mit einem Zitat. Am Faschingsdienstag erreichen die Narreteien im Land ihren Höhepunkt, bevor sie am morgigen Aschermittwoch endlich zu Ende gehen und uns erst nächstes Jahr wieder auf die Nerven fallen können. Laut Presse waren bis zu 80.000 Menschen auf dem diesjährigen Umzug und wurden Zeuge, wie der alljährliche Sturm aufs Rathaus statt fand und sich Bürgermeister Georg Rosenthal dem anschließenden Wettbewerb, bei dem man unter anderem ein Fass die Domstraße hinaufrollen muss, stellen musste.

Eine traurige Nachricht ging heute durch die Popszene und die Presse: musikalisches Mastermind und Produzent der Gruppe "Deichkind", Sebastian "Sebi" Hackert, ist am vergangenen Samstag im Alter von 32 Jahren völlig unerwartet gestorben, er hinterlässt eine Frau und einen Sohn. "Deichkind" verdankt dem Musiker, der seit 1997 Mitglied der Gruppe ist, seinen typischen elektronisch erscheinenden Sound. Die Todesursache ist bisher noch unklar.

Die Premiere von "Außer Kontrolle" rückt mittlerweile in greifbare Nähe, übermorgen ist es nun soweit. Gestern war die erste Hauptprobe direkt auf der Bühne im Theater Chambinzky. Wir waren ziemlich nervös und aufgeregt, die Kulissen standen alle ein wenig anders, die Auf- und Abgänge waren neu und ungewohnt, wir bezogen die Garderobe und waren besonders zu Beginn des Durchlaufs ziemlich hektisch und angespannt, was zu einigen Patzern und Verwischungen führte. Aber so soll es ja sein, es muss ja bis zuletzt spannend bleiben und der heutige zweite Hauptprobentermin wird mit Sicherheit besser ausfallen.

Zu Wort kommt heute Gustave Flaubert.

Erfolg ist eine Folgeerscheinung, er darf nie zum Ziel werden.

Noch 2 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels"


Sonntag, 22. Februar 2009

Der Haifisch, der hat Zähne...

Gestern war ich mit einem Freund in der Inszenierung von Brechts "Dreigroschenoper" im Mainfrankentheater in Würzburg. Ein wirklich sehenswertes und tolles Stück, super besetzt, stimmig und passend umgesetzt. Alleine schon das Bühnenbild konnte sich sehen lassen, denn die Handlung wurde auf einen Autofriedhof verlegt. So standen auf der Bühne über fünf Autos, darunter auch eine alte Limousine, das Geschäft von Bettelkönig Peachum befand sich in einem abgegammelten Wohnwagen, auch die Huren um die Spelunkenjenny und die Ganoven um Mackie Messer trieben sich zwischen den alten Karosserien und einem großen silbernen Container herum. Anne Simmering als Polly Peachum, Klaus Müller-Beck als ihr Vater und Schauspieldirektor Bernhard Stengele als Mackie Messer überzeugten durch ihren Gesang und ihre Interpretation der Rollen, die Musik von Kurt Weil und die schön gestalteten Kostüme und Perücken taten ihr übriges. Endlich mal wieder eine Inszenierung, bei der alles rundum gepasst hat und die sich jeder, der sich noch dafür interessiert, unbedingt ansehen sollte. "Und der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht. Und Maceath der hat ein Messer, doch das Messer sieht man nicht..."

Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels"

Noch 4 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Endspurt

So, heute geht es zum letzten Mal raus auf die Probenbühne nach Unterpleichfeld, noch einmal Durchlauf Akt 2. Am Freitag Nachmittag war ich im Mainfrankentheater in der Maske und bekam dort die die Haare geschnitten - es ist ganz schön viel abgefallen, aber George sieht jetzt endlich auch aus wie ein kleiner, nerd-hafter Collegeboy. Nachdem am gestrigen Samstag der Tuntenball im chambinzky stattgefunden hat, werden heute die Kulissen in Unterpleichfeld abgebaut und nach Würzburg transportiert. Morgen starten wir dann schon in die erste Hauptprobe, mit Kostümen, allen Requisiten und auf der eingeleuchteten Bühne, wird sicher eine schweißtreibende Angelegenheit. Außer für unsere Mädels, denn die "müssen" ja bloß ihre Dessous tragen. Und die können sich wirklich sehen lassen...

Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels"

Noch 4 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Donnerstag, 19. Februar 2009

Stampferei

Unglaublich, wie krass immer alle trampeln müssen, die sich durch die Bibliothek bewegen. Seltsamerweise ist hier alles mit einem braunen (vielleicht hatte er ja früher mal eine andere Farbe) Teppich ausgelegt, aber es gibt immer noch Leute, die es schaffen so ungemein laut zu gehen wie es nur geht. Dem Geräusch nach müssten sie eigentlich bei jedem Schritt die Hacke in den Boden rammen und da, wo sie gelaufen sind, kleine Kerben hinterlassen oder wenigstens pfenniggroße Löcher, aber selbst bei den weiblichen Studenten, die das besonders laut können, ist keine Spur zu sehen. Wahrscheinlich wollen die nur auf sich aufmerksam machen, oder so. Jedenfalls nervt es. Wenigstens ein bisschen weniger Lautstärke und alle wären glücklich...

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer".

Noch 7 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle". (heut in einer Woche gehts los!!!)

Montag, 16. Februar 2009

In die Woche mit...Sam Mendes

Wir haben wieder einen Montag - übrigens einen recht tristen Montag, grau in grau, ständig schneit es und dann wieder nicht, hier in der Bib ist es kalt und überhaupt nicht ausreichend beheizt und man wünscht sich nur in sein warmes Bett - und wir starten dieses Mal in die Woche mit einem Zitat aus dem wunderschönen Film "American Beauty" von Sam Mendes.

"Das war einer von jenen Tagen, an denen es jeden Moment schneien kann und Elektrizität in der Luft liegt. Man kann sie fast knistern hören, stimmt"s. Und diese Tüte hat einfach mit mir getanzt. Wie ein kleines Kind, das darum bettelt, mit mir zu spielen. 15 Minuten lang. An dem Tag ist mir klar geworden, dass hinter allen Dingen Leben steckt. Und diese unglaublich gütige Kraft, die mich wissen lassen wollte, dass es keinen Grund gibt, Angst zu haben. Nie wieder! Ein Video ist ein armseliger Ersatz (ich weiß). Aber es hilft mir, mich zu erinnern. Und ich muss mich erinnern. Es gibt manchmal so viel Schönheit auf der Welt, dass ich sie fast nicht ertragen kann. Und mein Herz droht dann daran zu zerbrechen
."

Noch 10 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer".

Poetry Slam auswärts

Der gestrige Abend hat sich vollauf gelohnt. Wir waren auf dem Poetry Slam in Erlangen im E-Werk, zusammen mit Peemaster Grand und meinem werten Kollegen Rodion R. Raskolnikow bin ich der Einladung von Moderator Jan Siegert gefolgt und habe mich einmal dort im Slammen ausprobiert. Es hat riesigen Spaß gemacht, ich schaffte es ins Finale, den verdienten Sieg holte sich Clara Nielsen, die uns auch schon in Würzburg mit ihren Texten erfreute.

Auch wenn von der Anzahl der Leute her gesehen weniger Besucher in die Kellerbühne hineinpassen als bei uns im akw!, so hatte die Location doch auch ihren Reiz - die Bühne liegt am tiefsten, außen herum steigen größere Stufen empor, die jeweils mit Tischen und Sitzgelegenheiten ausgestattet sind, sodass das Publikum um dich herum sitzt und man sich ein bisschen wie in einem Amphitheater vorkommt. Für mächtige Stimmung sorgte die Gastband "The Fuck Hornisschen Orchestra", die mit ihren clownesken und ungemein komischen Liedern und Einlagen für die nötige Stimmung sorgten. Die Mischung der antretenden Slammer war sehr interessant und bereichernd, von bekannten Gesichtern wie Clara Nielsen, Michael Jakob und meinen beiden Begleitern Peemaster Grand, der mit einem sehr gelungenen Text über Sarajevo überzeugte und Rodion R. Raskolnikow gab es auch für mich neue Gesichter wie die erst kürzlich bepreiste Kurzgeschichtenautorin Katharina Spengler oder ein sehr eindrucksvolles Gedicht von Nicole Paskow über einen Schauspieler, der mit seinem Berufsleben überhaupt nicht zufrieden ist, schließlich ins Publikum pisst und sich letztendlich in die Dienste einer Domina begibt. Ein toller und gelungener, vielfältiger und eindrucksvoller Abend, stimmiges Ambiente, ein total netter Moderator und ein riesiges Schnitzel mit Pommes als Verpflegung waren die Reise wert. Und die nächste Reise nach Nürnberg ist schon in Planung...

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer"

Noch 10 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Donnerstag, 12. Februar 2009

Benjamin Button

Gestern abend war ich mit Freunden im Kino in "Der seltsame Film des Benjamin Button". Dieses rührende, ausgefallene und wundervolle Märchen ist es wirkich wert, dass es für dreizehn Oscars nominiert wurde. Feinfühlig, leise, detailgetreu und bildgewaltig erzählt der Film die Geschichte von Benjamin Button, der als Greis geboren wird und rückwärts altert. Regisseur David Fincher, der sich normalerweise auf dem Thriller-Terrain ("Panic Room") heimisch fühlt, wagte sich mit diesem Film auf absolutes Neuland und landete gleich einen Volltreffer. Benjamin wächst in einem Altersheim auf und wird im Gegensatz zu seinen Mitbewohnern, die alle sterben, immer jünger. Als er das Alter eines 80jährigen hat, trifft er auf die junge Daisy, die für ihn eine wichtige Rolle im Leben spielen soll, doch er kann sie erst lieben, wenn sich beide "in der Mitte" getroffen haben. Nicht nur die unglaublich passende Besetzung eines Brad Pitt und einer wundervollen Cate Blanchett runden das Bild stimmig ab, sondern auch die Staffage der Nebendarsteller und die liebevolle Idee, kleine Leitmotive in den Film einzubauen - man müsste den eigentlich gleich noch einmal sehen, um alle zu finden. Sei es der fliegende Kolibri, der Benjamin auf hoher See begegnet und viele Jahre später an der Scheibe der sterbenden Daisy vorbeiflattert, die Geschichten des Mannes, der schon sieben Mal vom Blitz getroffen wurde oder die rückwärts tickende Bahnhofsuhr im Bahnhof von New Orleans. Schon lange nicht mehr wurde auf so stimmungsvolle und nachdrückliche Weise mit der Thematik der Allgegenwärtigkeit des Todes und der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins gespielt und experimentiert wie in diesem Film, den ich wirklich jedem, der ihn noch nicht gesehen hat, wärmstens ans Herz legen kann. Märchenhafte Liebesgeschichte, die nachdenklich macht - ganz großes Kino! Und einige Zitate des Benjamin Button sind auch wirklich toll, etwa wie dieses:

"Nach meiner Meinung ist es nie zu spät oder in meinem Fall zu früh, der zu sein, der man sein will. Es gibt keine zeitliche Begrenzung. Fang damit an, wann du willst. Du kannst dich ändern oder so bleiben wie du bist. Es gibt keine Regel. Du kannst das Beste daraus machen oder das Schlechteste.
Ich hoffe du machst das Beste daraus. Ich hoffe du siehst erstaunliche Dinge. Ich hoffe du erlebst Gefühle wie nie zuvor. Ich hoffe du begegnest Menschen, die die Welt anders sehen als du. Ich hoffe du lebst ein Leben, auf das du stolz sein kannst. Und wenn es nicht so ist, dann hoffe ich du reißt dich zusammen und fängst nochmal von vorne an
."

Noch 14 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer".


Schneegestöber und fiese Sprüche

Hui, das Wetter kann sich wieder einmal nicht entscheiden. Heute kann es regnen, stürmen oder schnein, das Wetter weiß es selbst nicht ja, nein, Sonnenschein...? Jedenfalls bin ich gerade von meinem Bewerbungsgespräch heimgekehrt und verkrümele mich jetzt mit Schokolade und Tee aufs Bett und surfe im Netz. Ja, hurra, wir haben jetzt im Wohnheim Internet, was bloggen, Emails abrufen oder sich für Kurse anmelden um einiges leichter macht. Mal schauen, wie hoch der Ablenkungsfaktor noch wird...im Moment steht er jedenfalls ziemlich hoch.

Bei meinen Recherchen für meine Hausarbeit zum Thema "Aktuelle Kinder- & Jugendliteratur im Unterricht" bin ich in einem Buch auf eine sehr witzige Stelle gestoßen, wo es um die Vorlieben der Jugendlichen geht, also um das, was sie gerne lesen. Dabei wird erwähnt, dass sie auch gerne Makaberes oder Gruseliges lesen und als Beispiel wurde ein Buch angeführt, in dem die "Alle...nur nicht..." - Sprüche aufgeführt werden. Das hat gleich mal dazu verleitet, sich im Internet ein wenig schlau zu machen, denn wer kennt sie nicht, diese witzigen Sätzchen. Interessant wäre es einmal, zu wissen, wo die überhaupt herkommen und ob es für sie eine bestimmte Bezeichnung gibt. Im Anschluss also ein kleines Best of:

  • Alle Kinder hören den Schuss, nur nicht Walter, dem galt er.
  • Alle Kinder tanzen um den Galgen, nur nicht Sieglinde, die schaukelt im Winde.
  • Alle Kinder warten auf den Zug, nur nicht Sabine, die liegt auf der Schiene.
  • Alle Kinder angeln nach dem weißen Hai, nur nicht Schröder, der ist der Köder.
  • Alle Kinder streicheln den Hund, nur nicht Paul, der steckt im Maul.
  • Alle Kinder spielen mit dem Seil, nur nicht Inge, die hängt in der Schlinge.
  • Alle Kinder drehen an der Bohrmaschine, nur nicht Grit, die dreht sich mit.
  • Alle Mädchen haben Busen, nur nicht Ellen, die hat Dellen.
  • Alle Kinder springen über die Schlucht, nur nicht Peter, dem fehlt ein Meter.
  • Alle pissen in die Rinne, nur nicht Berni, der liegt drinne.
Noch 14 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer"


Montag, 9. Februar 2009

In die Woche mit...Erich Kästner

Schon wieder ist ein Montag rum und man ist kaum vorwärts gekommen. Tutorium heute war ganz in Ordnung, die Hausarbeit musste dagegen ein wenig zurückstecken - egal, ein Tag geht. Morgen werden im Wohnheim wieder die Modems ausgeteilt, denn (kaum zu glauben, aber wahr!), wir sind jetzt auch endlich online. Lustigerweise wird die Internetgebühr vom Konto abgebucht, ob man nun ein Modem hat oder nicht, von daher empfiehlt es sich schon, eines zu besitzen. Das war's dann mit den nervigen Bib-Besuchen, wenn ich auch befürchte, dass die Ablenkungskurve steil nach oben gehen wird...

In die Woche starten wir heute mit Erich Kästner.

"Die Hühner fühlten sich plötzlich verpflichtet, statt Eiern Apfeltörtchen zu legen.
Die Sache zerschlug sich. Und zwar weswegen?
Das Huhn ist auf Eier eingerichtet!
So wurde schon manche Idee vernichtet."


Noch 17 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer"

Sonntag, 8. Februar 2009

Endlich Ferien

Endlich sind Ferien. Hurra. Naja. So richtig Ferien sind noch nicht. Die Klausuren waren dieses Mal relativ blöd, es bleibt auch kaum Zeit, mal durchzuatmen denn schon ab morgen geht es munter in die Woche mit einem Tutorium zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung und am Donnerstag wartet das Bewerbungsgespräch für den Frankreichaustausch. Und vom Donnerstag an sind es dann nur noch zwei Wochen und schon startet "Außer Kontrolle" am chambinzky-Theater in die Premiere. Dementsprechend anstrengend werden die nächsten beiden Wochenenden, was die Proben angeht, nebenbei müssen auch noch drei Hausarbeiten geschrieben werden. Grmpf.

Andere Leute haben wohl anscheinend zu viel Zeit. Ich war heute Mittag um 13 Uhr hier kurz in der Bib und bin jetzt noch einmal kurz hereingeschneit, um einige Signaturen herauszusuchen. Schon vorhin trollte sich eine Gruppe Jungs von PC zu PC und starrte ihren Kumpels über die Schulter, es gibt wohl ein Online-Spiel, bei dem man Skispringen muss und es kommt natürlich darauf an, wie weit man sein Männchen springen lässt. Es ist wirklich unglaublich, aber die gleichen Typen sind jetzt auch noch da und lärmen gelegentlich durch lautes Klatschen in die Hände, wenn wieder einmal der Weitsprungrekord überboten wurde oder hauen mit der flachen Hand auf die Tischplatte, wenn es mal nicht so gut läuft. Das ist ja echt wie im Kindergarten...

Noch 18 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Aktuelle Lektüre: Benedict Wells: "Becks letzter Sommer" (Herr Ritter, es ist klasse!!)

Montag, 2. Februar 2009

In die Woche mit...Dr. Grey

Also die blöde "Thème"-Klausur hätte echt besser laufen können. Woher zum Teufel soll man den bitte aus heiterem Himmel wissen, was "schmollen", "sich in Selbstvertrauen üben" oder "Anziehungskraft" auf Französisch heißt? Glücklicherweise gab es eine Menge an Bonussätzen aus den bereits behandelten Texten, hoffentlich konnten die das Steuer noch herumreißen. Heute Nachmittag geht es munter weiter mit Didaktik und am Abend hüpft wieder George Pigden über die Probebühne...

Wir haben Montag und damit starten wir mit Dr. Meredith Grey in die neue Woche, bald beginnt endlich Staffel 5 und es gibt mehr von den wundervollen Monologen am Schluss:

"Die Wahrheit tut weh. Im Grunde genommen will niemand die Wahrheit hören. Ganz besonders nicht wenn sie einem nahe geht. Manchmal sagen wir die Wahrheit, weil wir dem anderen nicht mehr geben können als die Wahrheit. Manchmal sagen wir die Wahrheit weil wir sie laut sagen müssen, damit wir sie selber hören. Und manchmal sagen wir die Wahrheit, weil wir einfach nicht anders können. Manchmal ist es aber auch so, dass wir die Wahrheit sagen, weil wir dem anderen wenigstens das schuldig sind."

Aktuelle Lektüre: Tom Rob Smith: "Kind 44"

Noch 2 Tage bis zur Klausur "Version Mittelkurs".
Noch 24 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".

Sonntag, 1. Februar 2009

John Cockle ist gut!!

Gestern stieg in unserer allseits beliebten KHG die Dernière von Alan Ayckborns turbulenter Komödie "Das Festkomitee". Den aufgekommenen Gerüchten aus dem Backstage-Bereich, die sich nach der Premiere verbreiteten, von wegen der Truppe hätte ihr eigenes Stück nicht gefallen, kann man nur entgegensetzen: es besteht überhaupt kein Grund dazu, auch wenn - mal wieder - ein paar cairoistische durch-die-Blume-Nörgeleien sein mussten. Am besten ignorieren, denn das dargebotene Spektakel war unglaublich amüsant. Lustig, lachhaft, chaotisch ging es gestern zu, als sich einige schrullige Charaktere am Tisch des Festkomitees von der kleinen Stadt Pendon versammelten, um ein längst vergessenes historisches Ereignis zum alljährlichen Stadtfest in Szene zu setzen. Natürlich geht so ziemlich alles schief und drunter und drüber, was man sich eben so denken kann, sehr zu großen Freude des Publikums. Die Rollenbesetzung war super ausgewählt, die Neulinge überraschten und die "alten Hasen" begeisterten mit ihrem Können. Chapeau! Denn die Probenzeit war relativ knapp bemessen und die Absage des vorher geplanten "Biedermanns" von Max Frisch hatte schon für ein wenig Enttäuschung gesorgt - um so aufgedrehter war gestern abend die Stimmung und wir freuen uns auf den bald startenden Verkauf der John-Cockle-Souvenirs ;)
Hups, wir haben ja schon wieder Februar, daher im Anschluss eine kleine Monatsbilanz:

- wir lieben das Mo 42
- "AFFE!!"
- Oberteile eines anderen entwirrt man am besten, indem man sie selbst anzieht
- Camus' letztere Werke sind eher doof
- Poetry Slam macht Spaß
- "John Cockle ist gut" - und der Tanz dazu auch
- es gibt sie tatsächlich: Verbindungen können auch cool sein, auch wenn man nicht beitreten will
- Deichkind versteht sich aufs Partymachen
- "dief drrin"
- ein Hefe in Ehren kann niemand verwehren
- Tutorium läuft
- "December bee! Remember me!! December bee!!"
- chambinzky hurra
- Jonglieren ist reine Kopfsache
- "Arbeit nervt!"

Noch 25 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".
Noch 1 Tage bis zur Klausur "Thème Mittelkurs" und "Deutschdidaktik".
Noch 3 Tage bis zur Klausur "Version Mittelkurs."

Aktuelle Lektüre: Tom Rob Smith: "Kind 44"


Die Farbe Lila

Lila ist wohl gerade in. Zumindest bei der weiblichen Bevölkerung und allmählich sieht man auch das eine oder andere Lila bei den Jungens aufleuchten. Scheint wohl gerade eine Trendfarbe zu sein, wie auch mehrere andere Quellen im Internet bestätigen. Warm und leuchtend sollen die Farben sein und den Winter somit erträglich machen. Kann ich meiner Farbenschwäche Glauben schenken, so liege ich zumindest mit einem Hemd damit voll im Trend...

Noch 25 Tage bis zur Premiere von "Außer Kontrolle".
Noch 1 Tage bis zur Klausur "Thème Mittelkurs" und "Deutschdidaktik".
Noch 3 Tage bis zur Klausur "Version Mittelkurs."

Aktuelle Lektüre: Tom Rob Smith: "Kind 44"