Sonntag, 21. Februar 2010

Wort zum Sonntag N° 28


Morgen geht es wieder in eine neue Woche - hier in Frankreich heißt das auch gleichzeitig, dass die Winterferien vorbei sind und der letzte Abschnitt des Aufenthalts als Fremdsprachenassistent anbricht, bevor es im April wieder nach Deutschland geht. Das Wort zum Sonntag stammt dieses Mal aus dem Film "Kate & Leopold", einer recht schönen und doch sehenswerten Schnulze aus der Zeit, in der Meg Ryan noch was von sich hören ließ und Hugh Jackman noch nicht seinen Ruf als Wolverine weg hatte. Kate steht vor ihren Arbeitskollegen und muss eine Rede halten, doch dann wird ihr bewusst, dass sie eigentlich etwas ganz anderes will...

...und es ist doch eine tolle Sache, das zu bekommen, was man will. Es ist wirklich toll. Es sei denn...das, was Sie da wollten, war nicht wirklich, was Sie wollten, weil das, was Sie wirklich...WOLLTEN - das konnten Sie sich nicht vorstellen und Sie hätten nicht geglaubt, dass es möglich wäre. Aber was ist, wenn einer daherkommt, einer, der ganz genau weiß, was du willst, ohne zu fragen, der es einfach weiß, so, als könnte er deinen Herzschlag spüren oder deine Gedanken lesen. Und wenn er sich seiner sicher wäre, ohne vorher eine Umfrage machen zu müssen und dich lieben würde...doch du hättest gezögert...?

Aktuelle Lektüre: Stephenie Meyer: "New Moon"

Freitag, 5. Februar 2010

Nuit blanche

Es gibt eine sehr schöne Szene in dem Film "Big Fish" von Tim Burton. Die männliche Hauptfigur trifft zum ersten Mal auf die Liebe seines Lebens, und zwar in einem Zirkus. Genau in diesem Moment meldet sich die Stimme des Erzählers zu Wort: "Man sagt, in dem Moment, in dem man zum ersten Mal auf seine große Liebe trifft, bleibt die Zeit kurz stehen." Das tut sie dann auch und Ewan Mc Gregor räumt unter anderem in der Luft hängendes Popcorn zur Seite, um sich seiner Angebeteten zu nähern. Ganz andere Hindernisse müssen dagegen die beiden Liebenden aus dem wunderschön gestalteten Kurzfilm "Nuit blanche" erleben, doch auch für sie bleibt die Zeit stehen und nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein:

Nuit Blanche from Spy Films on Vimeo.



Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfel / Michael Kobr: "Seegrund. Kluftingers dritter Fall."

Mittwoch, 3. Februar 2010

Papiergeflüster


Bibliotheken sind was Tolles. Sie beeindrucken schon alleine durch ihre Atmosphäre, durch ihre Gestaltung, durch den ganz besonderen Eindruck, den sie auf einen hinterlassen. Und sie haben einen schönen Vorteil gegenüber den Buchläden: man kann sich solange darin umschauen, wie man will und muss nicht das schlechte Gefühl eines Zwangskaufes verspüren. Comics aller möglichen Genres, Hörbucher, CDs, Musik, internationale Literatur, Heimatbände, Sammelwerke, Lexika, Nachschlagewerke...außerdem riecht es schon ganz eigen. Nach Papier, nach alt, nach muffigem Teppich und ein bisschen nach viele Leute. Und jeder hält sich an diesen Flüsterkodex. In Bibliotheken wird nicht laut geredet, sondern man muss dem Zuhörer ehrfurchtsvoll etwas zuraunen oder ihm ins Ohr flüstern, wenn man etwas zu sagen hat. Denn hier haben die Bücher etwas zu sagen, es sind die Buchstaben und die Seiten, die hier ihre Geschichten erzählen. Da steht ein Senior in der einen Ecke über die neuesten Zeitungsausgaben gebeugt, im Kinderbereich starrt ein kleines Mädchen mit großen Augen in ein Bilderbuch und jemand anderes taucht gerade in die Gedichte von Prévost ab. Bibliotheken sind was Tolles. Ein kleines Vakuum in der Alltagshektik...schön, entspannend, ruhig und still. Solange man seine Signatur findet...:)

Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfel / Michael Kobr : "Seegrund. Kluftingers dritter Fall."