Mittwoch, 3. Februar 2010

Papiergeflüster


Bibliotheken sind was Tolles. Sie beeindrucken schon alleine durch ihre Atmosphäre, durch ihre Gestaltung, durch den ganz besonderen Eindruck, den sie auf einen hinterlassen. Und sie haben einen schönen Vorteil gegenüber den Buchläden: man kann sich solange darin umschauen, wie man will und muss nicht das schlechte Gefühl eines Zwangskaufes verspüren. Comics aller möglichen Genres, Hörbucher, CDs, Musik, internationale Literatur, Heimatbände, Sammelwerke, Lexika, Nachschlagewerke...außerdem riecht es schon ganz eigen. Nach Papier, nach alt, nach muffigem Teppich und ein bisschen nach viele Leute. Und jeder hält sich an diesen Flüsterkodex. In Bibliotheken wird nicht laut geredet, sondern man muss dem Zuhörer ehrfurchtsvoll etwas zuraunen oder ihm ins Ohr flüstern, wenn man etwas zu sagen hat. Denn hier haben die Bücher etwas zu sagen, es sind die Buchstaben und die Seiten, die hier ihre Geschichten erzählen. Da steht ein Senior in der einen Ecke über die neuesten Zeitungsausgaben gebeugt, im Kinderbereich starrt ein kleines Mädchen mit großen Augen in ein Bilderbuch und jemand anderes taucht gerade in die Gedichte von Prévost ab. Bibliotheken sind was Tolles. Ein kleines Vakuum in der Alltagshektik...schön, entspannend, ruhig und still. Solange man seine Signatur findet...:)

Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfel / Michael Kobr : "Seegrund. Kluftingers dritter Fall."

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