Sonntag, 29. November 2009

Wort zum Sonntag N°26


Das heutige Wort zum Sonntag stammt aus einem Musical, das einige Zeit in Deutschland lief. Es gibt sicherlich Besseres, aber einige Songs und vor allem die Texte konnten sich doch als Ohrwurm durchsetzen, nicht zuletzt wegen der Unterstützung von DSDS-Gewinner Alexander Klaws, der zusammen mit Sabrina Weckerlin den Song "Alles" aufnahm. Die Rede ist vom Musical "Die drei Musketiere", das zuerst im Theater des Westens in Berlin, später im SI-Centrum in Stuttgart gezeigt wurde. Da ich mich dieses Wochenende wieder einmal in Paris aufgehalten habe, sind mir einige Zeilen eingefallen, die in einem Song über diese Stadt vorkommen.

Die Stadt reckt und streckt sich und schüttelt die Mähne,
sie blickt wild umher und sie fletscht ihre Zähne,
sie keucht einen Fluch und sie spuckt in die Seine, ein schmieriges Weib - Paris!

Und wohin wir uns immer im Leben auch wenden,
all uns're Wege, sie werden hier enden,
sie hat uns auf ewige Zeit in den Händen, sie lässt uns nicht los - Paris!

So ist das Leben in Paris, trostlos und wundervoll zugleich,
mal Märchenschloss und mal Verlies, Heimat für arm und für reich.


Aktuelle Lektüre: Eric-Emmanuel Schmitt: "Odette Toulemonde et autres histoires"

Dienstag, 24. November 2009

Futuroscope

Große Freizeitparks mit möglichst hohen Achterbahnen, aufregenden Attraktionen und beeindruckenden Shows sind in ganz Europa bekannt und beliebt und jede Saison wird um die Besucher gewetteifert. Sei es das Phantasialand Brühl bei Köln, der Heide Park Soltau, der Europa Park oder das Disneyland Paris bis hin zu dem spanischen Port Aventura - Adrenalinkicks findet man genügend.

Eine ganz andere Aufgabe hat sich hingegen das Futuroscope in der Nähe von Poitiers gesetzt. Der Park hat sich zur Aufgabe gemacht, in verschiedenen Kinokomplexen auf die Wunder der Natur, auf die Rolle der Umwelt und auf die Besonderheiten des Départements Vienne und der Region rund um Poitiers aufmerksam zu machen. Das mag zwar langweilig klingen, ist es aber keinesfalls. Zum einen beeindrucken schon die futuristisch gehaltenen Gebäude durch ihre besondere und oft fremd wirkende Architektur, zum anderen lässt sich jeder Film anders erleben. So läuft in einem Kino ein Film über das Meer und seine Bewohner unter den Füßen des Zuschauers ab und gibt einem den Eindruck, zu fliegen, in einem anderen Kino werden die Bilder auf eine IMAX-Kuppel projeziert und dank einer 3D-Brille lässt sich das Gesehene hautnah erleben, ein anderes Mal bewegen sich die Sitze mit und man muss sich anschnallen, weil man unter anderem an einer haarsträubenden Autorallye quer durch das Département Vienne teilnehmen muss und die hält so einige Überraschungen bereit.

Besonders eindrucksvoll ist auch die Erfahrung "Dialogue dans le noir". Das deutsche Pendant "Dialog im Dunkeln" sorgte ja bereits des öfteren für Aufsehen und Aufmerksamkeit in der Presse und hat sich mittlerweile als feste Dauerausstellung in Hamburg etabliert. Auch im Futuroscope kann man die Erfahrung machen, wie es ist, blind zu sein. Dabei führt einen eine blinde Person durch verschiedene Räume, Geräusche aus Lautsprechern, Luftströme und unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens sorgen für ein authentisches Erlebnis. So durchläuft man unter anderem eine Parkszenerie, in der man sich sogar auf ein Boot begeben muss, um einen Fluss zu überqueren, eine Großstadt und einen Strand, auf dem man dann vor einem Sturm flüchten muss. Eine sehr intensive und eindrucksvolle Erfahrung.

Unterhaltung lässt sich also auch sehr gut mit Wissen und Lernen verbinden, wie der Park beweist, eine überaus tolle und besondere Idee. Für 32 € jedenfalls hat es sich gelohnt.

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

Magic Happens N° 2

Nach der zauberhaften Cinderella-Szene im Restaurant folgt nun ein weiterer Teil der wunderbaren Werbekampagne für die Parks von Disney. Dieses Mal geht es um einen kleinen Jungen, der seinem Großvater ein ganz besonderes Geschenk macht...




Schon gewusst? Die Disneyparks sind alle unglaublich durchdacht und perfekt durchkonstruiert. Alles, aber auch wirklich alles, hat irgendeine Bedeutung. So sind beispielsweise die Namen der Geschäfte in der Main Street keineswegs erfunden, sondern gehören allesamt zu Freunden, Verwandten oder Bekannten, mit denen Walt Disney zu tun hatte. Weiterhin sieht man zu keinem Zeitpunkt über den Park hinaus, wenn man erst einmal drinnen ist. Die perfekte Illusion einer in sich geschlossenen Welt soll so beibehalten werden. Und man kann überall natürlich verspielte Details und kleine Geheimnisse entdecken. So ist beispielsweise die Tasse auf einem Werbeschild über einem Café keineswegs nur gemalt, sondern dreidimensional. Und das besondere: sie raucht im Abstand einiger Sekunden. Außerdem ist in jeder Attraktion, mit der man fahren kann, irgendwo das Mickey-Maus-Logo versteckt. Sei es drei Steine, die den Kopf mit den Ohren ergeben, sei es eine Anordnung von Tassen auf einem Tisch oder Sterne am Himmel. Zauberhaft, zauberhaft...

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

Dienstag, 17. November 2009

Würzburg brennt

(Quelle: Bayerischer Rundfunk)

Seit einigen Tagen gibt es an der Universität Würzburg mächtig Aufruhr: gegen Mitte letzter Woche besetzten zahlreiche Studenten das Auditorium Maximum in dem Gebäude der Sanderuni unten in der Stadt. Eine dort geplante Mathematikvorlesung fiel beinahe aus und es kam zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Studenten, die die Vorlesung hören wollten, den Besetzern und den Dozenten. Mit dieser Aktion hat sich die Uni Würzburg dem Bildungsstreik angeschlossen, der derzeit wie eine Welle durch Deutschland schwappt. Vor einigen Wochen hatten bereits Studenten der Universität Wien das Audimax besetzt, was schnell über Internetforen und diverse Kommunikationsmöglichkeiten wie twitter die Runde machte. Schnell folgten Unis in Münster, Paderborn, Heidelberg und auch Würzburg. Bundesweit sind bereits 20 Hochschulen besetzt, in Bayern sind es unter anderem Regensburg, Erlangen, Coburg, Augsburg, Bayreuth und Passau. Die Studenten wollen vor allem auf herrschende Missstände an der Bildungspolitik und speziell an ihren Unis aufmerksam machen, fordern die Abschaffung von Studiengebühren und weisen auf die schlecht überschaubaren Regelungen des neu eingeführten Bachelor- & Mastersystems hin.

Am gestrigen Montag um 18 Uhr sollte auf einem Plenum beschlossen werden, wie es nun weitergehen soll. Eine Räumung des Audimax ist aber bisher noch nicht vorgesehen, Raum für Austausch und Diskussion wird aber stets geboten. Die Aktionen sorgten bereits für Medieninteresse, das Bayerische Fernsehen berichtete aus dem Hörsaal der Uni Würzburg, die tagesschau zeigte am 12. November einen kurzen Ausschnitt und mittlerweile haben die Besetzer des Audimax auch einen eigenen Blog ins Leben gerufen, auf dem sich regelmäßig neue Informationen zur weiteren Vorgehensweise, zum morgigen Aktionstag oder zu den Forderungen der Besetzer abrufen lassen.

Für den 1. Dezember ist eine große Demonstration geplant, die Proteste und Streiks sollen noch mindestens bis zu diesem Datum weitergehen. Auch oben in der Hubland-Mensa soll mit Transparenten und Plakaten auf die momentane Lage aufmerksam gemacht werden. Wie viele Demonstranten sich am ersten Dezember in Würzburg einfinden werden, wird sich zeigen. Um ein markantes Zeichen zu setzen bedarf es jedenfalls mehr als die geringe Zahl der Besetzer, die ebenfalls sicherlich für jede helfende Hand dankbar sind.

Weitere Informationen und Seiten:

- der Blog aus dem Audimax: "Würzburg brennt!"
- Bericht zu den Protesten vom Bayerischen Fernsehen
- "unsereunis" - Aufruf zum europaweiten Bildungsstreik und News aus den anderen Unis.

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

Freitag, 13. November 2009

Wirb oder stirb! - Die Werberevue in Würzburg

Werbung begegnet uns täglich. Sei es im Fernsehen, im Radio, auf Plakaten und in Zeitschriften. Oft empfinden wir sie als lästig, zappen gerne weg, wenn die Lieblingsserie mal wieder unterbrochen wird, damit Herr Gottschalk wieder seine Goldbären anpreisen kann. Doch Werbung kann auch toll sein, faszinierend, witzig, kreativ - wer ein wenig nachdenkt, dem werden sicherlich noch einige Werbespots von früher einfallen, die sich durch ihre Originalität ins Gedächtnis gebrannt haben. Die meinige Generation kann sich sicherlich noch an die erste legendäre Axe-Werbung erinnern, in der ein Eunuch plötzlich zum gestandenen Mannsbild mutiert, oder an Gottschalks HARIBO-Spots, den Melitta-Mann oder an die "Ace"-milde-Bleiche-Tante, die stets altklug und belehrend von den Vorzügen dieses Waschmittels sprach.


Doch Werbung auf der Bühne? Eher ungewöhnlich und selten zu finden. Dies dachten sich auch Cornelia Wagner und Dagmar Schmauß und stellten eine Werberevue zusammen, die sie jetzt im Bechtholsheimer Hof in Würzburg zusammen mit dem Omega-Theater präsentieren. Hier erwachen Meister Proper, der Ültje-Mann und der Hustinettenbär wieder zum Leben und bekannte Jingles wie "Like Ice in the Sunshine" oder das beliebte Becks-"Sail away" wetteifern um den besten Ohrwurm. Die älteren Generationen können in Nostalgie schwelgen, während die jüngeren sicherlich ein paar neue Entdeckungen machen werden, was sich denn alles so ins Gedächtnis gebrannt hat. Das wird sicherlich ein heiterer, begeisternder und lustiger Abend, den man sich aufgrund seiner originellen Idee und dem vielversprechenden, witzigen Plakat auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Premiere ist morgen, am 14. November um 20 Uhr, weitere Termine sind am 15. / 17. / 18. / 19. / 20. / 21. / 23./ 24. und am 25. November jeweils um 20 Uhr.

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Donnerstag, 12. November 2009

Magic Happens N° 1

"Magic Happens" ist eine wunderbar gestaltete und gut durchdachte Werbekampagne für den Zauber und den Charme von Disney. Nicht umsonst haben die Werbespots zahlreiche Preise eingeheimst, darunter auch die begehrte Trophäe aus Cannes. Es geht darum, die Magie und den Esprit von Disney in den Alltag einzubinden und gleichzeitig die Erwachsenen daran zu erinnern, nicht ihr inneres Kind zu verlieren, sondern stets offen und empfänglich für Fantasie und Vorstellungskraft zu sein. Der erste Spot heute zeigt ein Paar, das sich nach einiger Zeit mal wieder im Restaurant sieht und sich über die Vergangenheit austauscht - bis die junge Frau darauf aufmerksam macht, dass es sich um den Jahrestag handelt, an dem sich die beiden kennen lernten. Zwar reagiert sie zuerst enttäuscht auf eine Schachtel mit Schuhen, doch der Inhalt kann sie dann doch sehr begeistern - "He got me the shoe!" Aber seht selbst.



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Mittwoch, 11. November 2009

Das weiße Band


Wer "Das weiße Band" im Kino sehen will, darf sich keinen normalen Film erhoffen, nach dem man einfach so abschalten und aus dem Kino gehen kann. Denn wer den Regisseur Michael Haneke kennt, der weiß, dass seine Werke stets verstören, Fragen stellen und verwirren. Zuletzt sorgte er für Furore mit dem Remake seiner Gewaltstudie "Funny Games" mit Naomi Watts in der Hauptrolle, in der zwei in Golfanzügen gekleidete Jugendliche eine Familie der Reihe nach auf grausame Weise foltern, quälen und töten.

Gewalt ist auch das Thema in "Das weiße Band". Ein kleines Dorf kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs: eine Reihe seltsamer Ereignisse hält die Bevölkerung in Atem. Zuerst spannt jemand ein Drahtseil über das Grundstück des Doktors, weswegen wer mit seinem Pferd einen Unfall erleidet und lange ins Krankenhaus muss. Dann bricht wenige Tage später eine Frau durch den morschen Boden des Sägewerks und stirbt und kurz darauf wird der Sohn des Barons, Sigi, entführt und misshandelt, blutend und gefesselt wieder gefunden. Wer steckt hinter diesen seltsamen Taten? Wer ist für diese Unfälle und Missetaten verantwortlich? Der Lehrer des Dorfes (Theaterstar Christian Friedel in seiner ersten Filmrolle), der gleichzeitig als Erzähler der Geschichte fungiert, versucht, auf eigene Faust zu ermitteln und stößt sehr bald auf den Missfallen einiger Dorfbewohner. Schon nach wenigen Minuten merkt der Zuschauer, das die Bewohner fast alle einen Knall zu haben scheinen und der Blick hinter die häuslichen Fassaden gibt oft anstößige und schockierende Geheimnisse Preis, wie das sadistische Verhalten als Familienvater seitens des Pastors. Die strenge Kleidung und die zugeknöpfte Art, das Unterdrücken von Gefühlen und die verschiedenartigen Ausübungen von Gewalt, die wie alte Gouvernanten wirkenden Mädchen und die verängstigten kleinen Kindermienen schaffen eine bedrückende und ungemütliche Atmosphäre.

Schon bald erahnt der Zuschauer, wer hinter diesen Taten stecken kann, aber eine definitive Antwort gibt der Film nicht. Bizarr, bedrückend, beängstigend und ungewohnt neu, in schwarzweiß gefilmt, was wie ein lebendig gewordenes Foto aus Großmutters Album wirkt, hinterlässt "Das weiße Band" einen verwirrten, ratlosen Zuschauer und man hat für den Rest des Abends auf jeden Fall noch reichlich Diskussionsbedarf. Sicherlich sehenswert, weil so anders und neuartig, so fremd und so seltsam.

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

Paris

Mal wieder in Paris gewesen und diese Stadt verliert einfach nie ihren Reiz. Auch bei schlechtem Wetter, bei Wolken, bei Sonne, bei Wind oder bei Regen. Besonders faszinierend sind die kleinen und geheimen Ecken, die man immer wieder entdecken kann oder mann kann sich einfach mal unter die Touristen mischen. Zu empfehlen sind unter anderem...

...das Café "Les deux moulins" aus dem Film "Amélie", nicht unweit des Moulin Rouge. Dort befindet sich auch das Sexmuseum. Sehr witzig und amüsant, vor allem die Stummfilmpornos aus den 20ern.
...die Seerosen von Monet in der Orangerie, im Park des Louvre. Eintauchen und genießen.
...die große Steinfigur mit der Hand vor dem Gesicht vor der Kirche Sainte-Eustache. In dieser Kirche gibt es übrigens ständig kostenlose Orgelkonzerte.
...das Centre Pompidou mit ständig wechselnden, sehenswerten Kunstausstellungen.
...die Opéra Garnier mit einer beeindruckenden Decke, die Marc Chagall bemalt hat. Hier trieb früher das berühmte Phantom sein Unwesen...
...das Quartier Latin. Billig kann man hier international essen.
...das Dalimuseum in Montmartre. Unter anderem ist dort Schmuck von ihm zu sehen, den er in Auftrag gegeben hat. Teilweise mit über 4.000 Diamanten besetzt. Im Souvenirladen unbedingt eine Puppe von berühmten Dichtern kaufen. Die sind am Kopf magnetisch.
...eine Bootsfahrt auf der Seine. Jaaa, kitschig, aber es gehört dazu.

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

Mittwoch, 4. November 2009

Das französische Sandmännchen

"Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit..." Wer kennt sie nicht, die ersten Zeilen des Lieds, mit dem immer das Sandmännchen begonnen hat. Auch in Frankreich gibt es so etwas ähnliches. Hier ist der Sandmann aber stets in Begleitung eines Bären namens "Nournours", der von seiner Wolke mithilfe einer kleinen Leiter herabsteigt, um zwei Kinder in ihrem Zimmer zu besuchen. Die müssen sich dann selbstverständlich ins Bettchen schlafen legen und der Sandmann streut von der Wolke aus seinen (recht üppig bemessenen) Sand ins Zimmer. Ich persönlich wüsste nicht, ob ich als Kind beim Anblick dieser leicht gruseligen Kinderpuppen schlafen könnte...



Da kommen gerade wieder Erinnerungen hoch. Topfavourit war bei dem deutschen Sandmännchen auf jeden Fall die lustig animierte Sendung über die beiden Schweinchen Piggeldy und Frederick. Piggeldy will immer einen Begriff erklärt haben, worauf sein großer Bruder Frederick stets von sich gibt "Nichts leichter als das" und die beiden sich gemeinsam auf den Weg machen, um eine Antwort auf Piggeldys Frage zu finden. Das ist so goldig. In der angehängten Folge geht es um das Wort "Geburtstag".



Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mer au Diable"

Der kleine Unterschied


Nach nun schon über vier Wochen in französischen Gefilden, ist es nun mal an der Zeit, eine kleine Liste der auffälligsten Unterschiede zwischen Deutschland und den lieben französischen Nachbarn festzuhalten - oder zwischen Frankreich und den lieben deutschen Nachbarn? Wobei auch die Gemeinsamkeiten stellenweise ziemlich witzig sind. Versuchen wir es knapp und bündig:

- bei Verkehrsverstößen werden einem hier Punkte abgezogen. Der Kontostand beträgt anfangs 12 Punkte. Wir in Deutschland "dürfen" dahingegen Punkte gewinnen.
- Weihnachtsgans? Pustekuchen. Nein, auch kein Kuchen. Austern sind der Trend unter dem Tannenbaum. Den schmückt man hier übrigens bereits Wochen vor dem Heiligabend. Eine schmackhafte Variante dazu ist Gänseleber, in feinen Scheibchen, auf dem Brot.
- ein französischer Döner ist lang und eckig, wie ein leicht exotisches Baguette. Das Fleisch ist dünner und würziger und dazu gibt es meistens Pommes. Man nimmt ihn auch nicht mit, sondern setzt sich in den Laden rein und isst den "Kebab" dort.
- Klamotten sind um einiges billiger. Auch Meeresfrüchte und Bücher. Das wars dann aber auch schon.
- rote Fußgängerampeln? Zebrastreifen? Was ist das? Lauf über die Straße, oder du wartest bis in alle Ewigkeiten...
- Neun von zehn Franzosen stehen auf Schokolade. Der Zehnte lügt.
- auch in Frankreich gibts den Mutter- und den Vatertag. Letzterer findet jedes Mal zu einem anderen Termin statt, nicht wie bei uns an Christi Himmelfahrt. Zusätzlich feiern die Franzosen den Großmuttertag.
- Tokio Hotel ist hier sehr beliebt. Noch...
- Zur Mittagspause ist das Parken in Städten oft kostenlos. Wie übrigens zahlreiche Parkplätze.
- Essen wird regelrecht zelebriert. Drei Stunden oder mehr muss man abends schon einplanen.
- sind in Kriegsfilmen die Deutschen die Bösen, sagen sie immer nur drei Wörter: "Schnell!", "Raus!" und "Papiere!"
- ja es geht. Es geht wirklich noch langsamer als die deutsche Bürokratie. Kaum zu glauben...

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mare au Diable"

Montag, 2. November 2009

Nutella mal anders


Schon gewusst? Das Nutella in Deutschland und das Nutella in Frankreich unterscheiden sich voneinander und schmecken sogar leicht verschieden. Die ewige Diskussion, ob man jetzt "der" Nutella sagt, oder "das" Nutella, das sei mal dahingestellt. Hier in Frankreich hat man sich übrigens auf "la" Nutella geeinigt, schließlich muss auf sprachlicher Ebene alles seine Ordnung haben. Aber zurück zum Thema. Während in Deutschland das Nutella sehr streichfest ist (man könnte in Messer hineinstecken und es würde nicht umfallen) und es deshalb zu einer der Todsünden gehört, es in den Kühlschrank zu stellen, da es sonst steinhart ist, ist das Nutella in Frankreich unglaublich cremig und weich. Nutella Deutschland weist mehr Kakaogehalt auf, während Nutella Frankreich ein bisschen mehr Milch und Schokobutter enthält. Nutella Frankreich gleicht wirklich einer Creme und tropft sogar vom Messer. Warum nur dieser große Unterschied? Der erklärt sich ziemlich leicht: würde man ein deutsches Nutella auf ein französisches Stück Brot streichen, würde man das Baguettestückchen wohl in kleine Stücke zerreißen, denn bekanntlicherweise ist das französische Weißbrot unglaublich weich. Da muss eben ein weicheres Nutella her! Und, ehrlich gesagt, besser schmecken tut es auch ein bisschen, wenn auch nur minimal...

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mare au Diable"

Sonntag, 1. November 2009

Wort zum Sonntag N° 25


Ich ging in die Wälder, denn ich wollte überlegt leben. Intensiv leben wollte ich, das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht lebend war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, dass ich gar nicht gelebt hatte. ( Henry David Thoreau, 1817-1862)

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mare au Diable"

Zehnseiten


Oft ist es der Umschlag eines Buches, der uns zum Kaufen anregt. Ein besonders gestaltetes Cover, vielleicht noch bekannte Stimmen aus Journalismus und Kulturkritik, die auf dem Einband ihre Kommentare abgedruckt haben oder ein besonders spannend formulierter Inhalt auf dem Rücken. Wie oft hätte man sich die Zeit gewünscht, einmal ein paar Seiten Probe zu lesen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Eine besonders tolle Idee schafft da jetzt Abhilfe. Die Internetseite "Zehnseiten.de" bietet den Autoren die Möglichkeit, aus ihren eigenen Werken vorzulesen. Somit ist diese Seite zum einen eine Plattform für Nachwuchautoren oder bisher unbekannte Gesichter in der Literaturszene, aber auch bekannte und bereits erfolgreiche Autoren können hier bewundert werden, so Rafik Schami, Andrea Maria Schenkel, die mit ihrem letzten Krimi "Tannöd" wochenlang in den Bestsellerlisten war oder Benjamin Lebert. Benjamin Lebert wurde mit der Verfilmung seines Buches "Crazy" berühmt, einige Zeit lang war es still um ihn geworden, doch jetzt hat er einen neuen Roman, "Der Flug der Pelikane" veröffentlicht. Einfaches Design, stimmungsvolle Aufmachung und nur zehn vorgelesene Seiten machen neugierig auf mehr...oder eben das Gegenteil. Jedenfalls eine tolle Idee, unbedingt mal reinklicken!

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mare au Diable"