Die Mainpost hat bereits eine Kritik auf der Homepage veröffentlicht, morgen wird diese wohl auch in der Zeitung stehen. Wer sich das Stück "Außer Kontrolle" im chambinzky-Theater noch ansehen will, hat ab heute bis zum 28.März noch 22 Mal die Gelegenheit. Folgend die Kritik:
Minister auf amourösen Abwegen
Richard Willey (Wolfgang Stenglin), als seriöser Staatsminister natürlich verheiratet, begibt sich in einer Hotelsuite auf amouröse Abwege. Und das ausgerechnet mit mit Jane (Daniela Vassileva), der Sekretärin des Oppositionsführers. Doch eine gänzlich unerwartet über dem Fensterrahmen hängende Leiche stört ihr heimliches Schäferstündchen empfindlich. Die Skandal-Schlagzeile „Staatsminister bei Sex-Orgie mit Sekretärin und Leiche erwischt!“ vor Augen, verstrickt sich Willey in immer unglaublichere Ausflüchte und stürzt sich und seinen rührigen Sekretär George Pigden (Christian Steinberger) ins nicht enden wollende Chaos.
„Außer Kontrolle“ hätte seinen Titel kaum verdient, wenn dann nicht noch Janes rasend eifersüchtiger Mann Ronnie (Bernd Stollberger), eine resolute Hotelmanagerin (Dagmar Schmauß), ein mit allen Wassern gewaschener Etagenkellner (Heinrich A. Moelliot) und Willeys biedere Frau Pamela (Ursula Seebode) die Bühne beträten. Nicht zu vergessen die schnuckelige, doch gestrenge Krankenschwester Gladys (Katharina Miebach), die auf den armen George auch nicht gerade Blutdruck senkend wirkt . . .
Regisseur Manfred Plagens und sein Ensemble servieren dem Publikum leichte, reichlich überdrehte Komödienkost mit satirischen Ansätzen. Slapstick-Einlagen nach dem Motto „Versteck dich im Wandschrank, auch wenn die Tür nicht zu bleibt“ oder „Benutze stets das Fenster, das immer zu fällt“ fehlen dabei ebenso wenig wie ein Totentänzchen der etwas anderen Art.
Die Darsteller meistern mühelos die pointenreichen Dialoge. Besonders Christian Steinberger als nur anfänglich kreuzbiederer Staatssekretär kann begeistern. Und Michael Schwemmer legt als scheintoter Detektiv eine unglaubliche Gelenkigkeit an den Tag. Freunde temporeicher, witziger Dialoge, haarsträubender Handlungskapriolen und vereinzelt auftretender Brachialkomik kommen bei der munteren Inszenierung bestimmt auf ihre Kosten.
Jetzt gibt es vorerst keinen Countdown mehr, aber da wird sich bald was neues finden.
Aktuelle Lektüre: Muriel Barbery: "Die Eleganz des Igels".
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