Zufällig bin ich gerade auf einer Reportage auf arte hängen geblieben, Thema: "das Twilight-Fieber". Kreischende Teenies, Warteschlangen vor den Kinos und die Frage aus dem Off, wie sich solch ein Hype denn bloß erklären lässt. Dann zeigt die Kamera eine schockierende Szene - vier Freundinnen stoßen zusammen mit einem Gläschen Sekt an, während der Sprecher im Audiokommentar erklärt, dass sich diese jungen Frauen derzeit jeden Sonntag treffen und nur ein Gesprächsthema kennen: Edward und Bella. Noch kein Grund zur Panik, doch dann wird das Alter der Mädels eingeblendet: 23, 21, 22...oh mein Gott. Und dann sagt doch tatsächlich die 23jährige, sie hätte den Film beim ersten Mal noch gar nicht verstanden und hätte ihn gleich noch mal ansehen müssen, um ihn besser zu begreifen und außderdem wünsche sie sich auch so einen Freund wie Edward. Ja genau, pflichtet ihr die 26jährige (!!) Freundin bei, sie könne die Bücher nicht aus der Hand legen und sei sie mit dem vierten Band durch, müsse sie gleich wieder beim ersten Band anfangen. Wo leben diese vier armen Mädels eigentlich, dass sie einer solchen klischeegefertigten Figur nachschmachten?
Schnitt. Gezeigt wird die Ring Con in Bonn, eine große Fan-Veranstaltung zu Kinohits und berühmten Büchern. Treffen mit Stars, Fotos, Autogrammstunden. 45 €uro kostet der Spaß pro Tag, für die gesamte Veranstaltung werden um die 250 €uro fällig. Die Kamera schwenkt über Massen an (vorrangig) weiblichen Fans, die sich die Beine in den Bauch stehen, um Nebendarsteller aus den "Twilight"-Filmen zu treffen und ihnen Fragen zu stellen, wie "welcher Band von den vier Büchern gefällt dir am Besten?"
Ob es nun an Edwards Verkörperung eines Traummann-Prototyps für junge LeserInnen liegt, der gehörigen Portion an Schmalz, Schmacht und Schnulz oder dem Mix aus High-School-Romanze und Gruselgeschichte liegt - zahlreiche Leute geben ihren Senf dazu und versuchen, teilweise auch aus wissenschaftlicher Perspektive, dieses Phänomen zu erklären. Zeit, abzuschalten. Und zu hoffen, dass die Leute bald mal wieder auf den Boden kommen. Wird aber schwierig, schließlich kommt bald Teil 3 in die Kinos...
Aktuelle Lektüre: Helene Hegemann: "Axolotl Roadkill"
Schnitt. Gezeigt wird die Ring Con in Bonn, eine große Fan-Veranstaltung zu Kinohits und berühmten Büchern. Treffen mit Stars, Fotos, Autogrammstunden. 45 €uro kostet der Spaß pro Tag, für die gesamte Veranstaltung werden um die 250 €uro fällig. Die Kamera schwenkt über Massen an (vorrangig) weiblichen Fans, die sich die Beine in den Bauch stehen, um Nebendarsteller aus den "Twilight"-Filmen zu treffen und ihnen Fragen zu stellen, wie "welcher Band von den vier Büchern gefällt dir am Besten?"
Ob es nun an Edwards Verkörperung eines Traummann-Prototyps für junge LeserInnen liegt, der gehörigen Portion an Schmalz, Schmacht und Schnulz oder dem Mix aus High-School-Romanze und Gruselgeschichte liegt - zahlreiche Leute geben ihren Senf dazu und versuchen, teilweise auch aus wissenschaftlicher Perspektive, dieses Phänomen zu erklären. Zeit, abzuschalten. Und zu hoffen, dass die Leute bald mal wieder auf den Boden kommen. Wird aber schwierig, schließlich kommt bald Teil 3 in die Kinos...
Aktuelle Lektüre: Helene Hegemann: "Axolotl Roadkill"
2 Kommentare:
die kam schon mal vor ein paar wochen, habs auch zufällig geseheen und hab mich gefragt, wie man in meinem alter noch so drauf sein kann... furchtbar!
...war aber schon schön, als wir noch 13 waren und schmachten konnten... Einmal im Jahr im Kino ist das doch erlaubt - das ist Nostalgie! Als Erinnerung an die gute alte Zeit, in der man nichts zu lachen hatte! (Daran erinnert man sich sogar mit 28 noch).
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