Samstag, 31. Oktober 2009

Hat's geschmeckt?

Kochshows gibt es schon ewig und sie wollen uns nicht in Ruhe lassen. Alfred Biolek kochte bereits mit zahlreichen Promis, die Kochprofis zeigen unfähigen Gastronomen gerne, wie man richtig und hygienisch Essen zubereitet und dass man das Fett in der Fritteuse auch mal wechseln muss, Jamie Oliver, Alfons Schubeck und Tim Mälzer kochen sich durch das Fernsehprogramm, bei Kerner versucht man auch gerne einmal, sich ein Menü zu zaubern oder die Promiköche bewundern in Shows oder Fernsehmagazinen auch gerne einmal die gekochten und gebackenen Speisen der Normalverbraucher, bloß um dann noch ihren eigenen Senf dazuzugeben oder auf gekonnte Art zu sagen, dass es nicht schmeckt. Dass man den Spieß auch einmal umdrehen kann, zeigt dieser lustige Clip, in dem es um eine witzige und unvorhersehbare Panne bei Tim Mälzers Live-Kochshow geht.



Warum nicht einfach lieber selbst kochen und auf eigene Schnauze loslegen? Infos dazu gibt es genug, etwa auf dem unglaublich gut gestalteten Blog "Our Kitchen", der einem bereits beim Anblick der tollen Fotos einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Wer keine Lust hat, sich mit englischen Rezepten herum zu schlagen und auch wissen will, wie leicht oder wie einfach durchzuführen bestimmte Anleitungen sind, dem seien die Plattformen "Chefkoch" oder "Kochbar" empfohlen. Das hebt eindeutig den Spaßfaktor...

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La Mare au Diable"

Schlösser der Loire


Mittlerweile sind hier Ferien und die freie Zeit bietet so einiges zum Entdecken und Erleben in der Gegend. Besonders sehenswert sind hier natürlich die Schlösser an der Loire. Ob Chenonceau, das wunderbar über dem Wasser gebaut ist und eine wunderbare Einrichtung zu bieten hat oder das kleine Schlösschen Valencay - sie alle bestechen auf ihre ganz eigene Weise mit beeindruckenden Bauten, versteckten Kostbarkeiten oder einer sehr schönen und prunkvollen Dekoration.

Chenonceau liegt beispielsweise mitten über dem kleinen Fluss Cher. Hier hielt sich auch Katharina von Medici eine Weile auf und hetzte gegen die Hugenotten, Diane de Poitiers ließ sich einen eigenen Garten anlegen. Francois I war hier oft und nach der Königsära war das Schloss ein Treffpunkt für die Literaten und Künstler. Die Einrichtung ist wirklich sehenswert und man kann von den Katakomben ganz unten, wo es die Küchenräume zu bestaunen gibt, bis ganz nach oben gehen, wo den Besucher prächtig ausgestattete Räume erwarten.

Chambord haut einen dahingegen mit seiner unglaublichen Größe um. "Nur" als Jagdschloss errichtet, beinhaltet es über 90 Räume, hunderte von Kaminen und ein eigenes begehbares Dach, auf dem man wie in einem kleinen Städtchen spazieren gehen kann. Es gilt als das prächtigste der Loire-Schlösser und im geräumigen Inneren kann man sich schon mal schnell verlaufen. Highlight ist die im Inneren befindliche Wendeltreppe, die aus zwei Spiralen besteht, die miteinander verwunden sind. So können sich zwar zwei Menschen, die auf dieser Treppe gehen, sehen, aber sich nicht begegnen. Leonardo da Vinci soll diese Treppe mitgestaltet haben.

Aktuelle Lektüre: George Sand: "La mare au diable"

Mittwoch, 21. Oktober 2009

La première escalade

Autsch, das wird in die Arme gehen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Heute bin ich mal einem der berühmtesten Klischees der Französischschulbücher nachgegangen und habe live und direkt ausprobiert, wie es sich so macht an der Kletterwand. Schließlich gehen Luc, Julien, Céline und wie alle anderen Charaktere aus der grünen Découvertes-Reihe oder aus anderen Exemplaren heißen mögen, in ihrer Freizeit am liebsten einem ganz bestimmten Hobby nach, das man schon in den ersten Wochen Französischunterricht lernt, wenn es darum geht, sich über Interessen zu unterhalten: "J'aime faire de l'escalade." Das Lycée ist hier sogar mit einer eigenen Kletterwand in der Turnhalle ausgestattet, nach einer kurzen Einweisung, wie man sich in Sachen Sicherheit zu verhalten hat, kann man auch schon loslegen. Holla, das geht ganz schön in die Arme. Man glaubt es kaum aber spätestens nach einer halben Stunde ist, zumindest für so untrainierte Menschen wie mich, Schluss mit lustig und man kann sich nicht mehr auf die Arme verlassen. Spaß gemacht hats trotzdem, ab jetzt wird jeden Mittwoch gekraxelt. Schließlich muss ja irgendjemand in Spidermans Fußstapfen treten ;)

Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfl / Michael Kobr: "Erntedank. Kluftingers zweiter Fall."

Montag, 19. Oktober 2009

Magische Sandgeschichte

Was diese Frau kann, ist wirklich der Wahnsinn und absolut sehenswert. Kseniya Simonova ist die Gewinnerin von der Sendung "Ukraine's Got Talent" und das wohl mit Recht. Mit einer beleuchteten Tischplatte, feinem Sand und ihren flinken Händen erzählt sie auf eine ganz eigene Art und Weise eine berührende Geschichte von zwei Menschen, die durch den Krieg voneinander getrennt werden. Mit Recht darf sie sich also eine "Sandkünstlerin" nennen, denn was sie mit den feinen Körnchen zu schaffen mag, verdient wirklich Respekt.



Aktuelle Lektüre: Vokler Klüpfel / Michael Kobr: "Erntedank. Kluftingers zweiter Fall."

Deutscher Jugendliteraturpreis 2009


Es steht fest! Seit letzter Woche sind nun die Gewinner des diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreises auf der Buchmesse in Frankfurt bekannt gegeben worden. Wie jedes Jahr werden mit dieser Auszeichnung die besten Kinder- & Jugendbücher in verschiedenen Kategorien geehrt. Die Preise sind mit Geldpreisen dotiert und außerdem erhält jeder Preisträger eine Statue aus Bronze, die die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen Roman zeigt. Die Preisträger 2009 sind:

Kategorie Bilderbuch:
"Geschichten aus der Vorstadt des Universums" von Shaun Tan und Dirk Rehm. Mit sehr unterschiedlichen Techniken, Bilder entstehen zu lassen, wie etwa Bleistift, Acryl, Computer oder Buntstift lässt der Zeichner und Künstler Shaun Tan unglaubliche Bilder entstehen, die dem Leser und Betrachter auch außerhalb des Buches Raum und Möglichkeit geben sollen, sich seine eigenen Geschichten auszudenken und das Gelesene und Gesehene weiterzuspinnen.

Kategorie Kinderbuch: Freudige Nachricht für Andreas Steinhöfel, denn der erste Band seiner mittlerweile sehr berühmten Kinderbuchreihe "Rico, Oscar und die Tieferschatten" wurde in dieser Sparte prämiert. Darin geht es um den tiefbegabten Rico, der zusammen mit seiner Mutter in Berlin lebt. Ja, richtig, Rico ist tiefbegabt, braucht ein bisschen länger als die anderen Kinder und ist nicht sehr leicht zu handhaben. Umso spannender wird es, als Rico auf einmal mit dem verrückten Oscar, der stets einen Helm trägt, um sich seinen Kopf nicht zu verletzten, auf spannende Verbrecherjagd kennt. Dabei liefert Andreas Steinhöfel mit gekonntem Sprachwitz und einer deftigen Portion in dieser Form neuem Humor eine unterhaltsame Story aus der deutschen Hauptstadt für Groß und Klein.

Kategorie Jugendbuch: Wieder einmal hat es Kevin Brooks geschafft, dieses Mal mit seinem Roman "The Road of the Dead". Und wieder packt er den jugendlichen Leser durch ein sehr hartes Thema: die Schwester des Hauptcharakters wurde ermordet und nun muss der Täter gefunden werden. Brooks schreibt sehr klar, direkt und scheut sich nicht vor deftiger Sprache. Auch das Thema Gewalt steht hier ganz oben und wird sicherlich noch für Diskussionen sorgen.

Kategorie Sachbuch: Der Preis für das beste Sachbuch geht dieses Mal an Wolfgang Korn und Klaus Ensikat für "Das Rätsel der Varusschlacht". Im Mittelpunkt dieses Werks steht eine Schlacht aus dem Jahre 9 nach Christus, zwischen Varus und Arminius. Korn versucht zu vermitteln, wie man Quellen deuten kann und was dabei zu beachten ist und inwiefern Historiker und Archäologen zusammen arbeiten und stellt auf humorvolle Weise diese beiden so unterschiedlichen Wissenschaften kindgerecht vor.

Preis der Jugendjury: Der Preis der Jugendjury geht dieses Mal an den bereits in England und Amerika sehr erfolgreichen Roman "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak. Die Geschichte spielt zur Zeit des Dritten Reichs unter Hitler und berichtet von einem kleinen Mädchen namens Liesel, das sich vor den Nazis verstecken muss und dabei so einige interessante Geschichten erlebt.

Ein sehr vielfaltiges Bild also wieder einmal, inwiefern diese Bücher bei den jungen Lesern ankommen werden, wird sich mit der Zeit zeigen.

Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfel / Michael Kobr: "Erntedank. Kluftingers zweiter Fall."

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Das Geheimnis um das Sot-l'y-laisse


Wieder einmal bietet die französische Küche einige Überraschungen, so heute geschehen in der Kantine am Lycée. Wer wüsste denn von den Deutschen wohl auf Anhieb, was das "Sot-l'y-laisse" ist? Ich hätte es jedenfalls nicht gekannt, hätte ich zufällig nicht in den letzten Tagen eine der lustigen Folgen von der deutsch-französischen Sendung "Karambolage" angeschaut, die auf arte kommt und spannende und witzige Informationen über die beiden Länder liefert. So eben auch über besagte Speise. Hinter diesem besonderen Namen verbirgt sich nämlich ein besonderer Teil beim Hähnchen, nämlich ein Fleischstück aus der Schulterpartie. Auf Deutsch nennt man es auch "Pfaffenschnittchen" oder einfach nur Hähnchenfilet. Erfahrungsgemäß schmeißen die Deutschen aber das "Sot-l'y-laisse" in den Mülleimer und schneiden es gar nicht heraus. In Frankreich gönnt sich meist der in der Küche schuftende Koch beim Zerteilen des Hühnchens dieses besondere Stück Fleisch, das sehr zart und lecker ist. Wörtlich übersetzt bedeutet übrigens "Sot-l'y-laisse" in etwa "Ein Narr, wer es sein lässt", also, wer das Fleisch nicht isst, ist selbst schuld. Na dann guten Appetit!

Aktuelle Lektüre: Michael Kobr / Volker Klüpfel: "Erntedank - Kluftingers zweiter Fall"

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Die Pianotreppe

Wer regelmäßig Fernsehen schaut, kann sicherlich bestätigen, dass die Firma Volkswagen sehr gerne auf kreative Werbespots setzt und immer wieder durch lustige Ideen zu begeistern weiß. Das zeigt auch ein neuer Volkswagen-Werbespot aus Schweden. Getestet wurde, ob man Leute davon abbringen kann, statt der Rolltreppe die normale Treppe zu benutzen, wenn man ein wenig Innovation in die Treppe steckt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:



Aktuelle Lektüre: Fridolin Schley: "Wildes schönes Tier"

Le petit Nicolas - Der kleine Nick


Fast alle kennen ihn hier in Frankreich, fast alle lieben ihn. Ein typischer kleiner Lausbub aus der Schule, entstanden aus der Feder von Asterix-Schöpfer René Goscinny, die Zeichnungen erinnern oft ein wenig an die in Deutschland eher bekannten "Papa-Moll-Bilder". Diese Kinderbuchserie ist im französischsprachigen Raum in fast jedem Kinderzimmer anzutreffen, der Leser begleitet den kleinen Nicolas vor allem in seinem Schulalltag, fährt mit ihm ins Schullandheim oder in den Urlaub. Selbstverständlich strotzt diese witzige Reihe nur so von Klischees und schwankt zwischen der heilen Welt der 60er Jahre und vollkommen überdrehten Charakteren. Von der Mutter, die eigentlich nur da ist, um den Haushalt zu führen, sich aber auch einmal eine Perlenkette aus der Galerie LaFayette wünscht, über den Vater, der in einer Firma mit strengem Chef arbeitet und sich doch auch gerne mal etwas Besonderes gönnen würde, bis hin zum dickbäuchigen gemeinen Lehrer, der in seinem militärischen Ton die Schüler regelmäßig zur Schnecke macht, ist so ziemlich alles dabei. Herrlich auch die Darstellung von Nicks Freunden, Schlaukopf, Streber, Dickwanst, Besserwisser, Macho und reiches Einzelkind, sie alle sind vertreten. Gemeinsam durchleben die Kiddies witzige Abenteuer oder müssen sich in der Welt der Erwachsenen auf ihre ganz eigene Art und Weise Gehör verschaffen, was nicht immer einfach ist.
Jetzt ist der Erfolg aus den Kinderzimmern in die französischen Kinos gekommen und wird sicherlich auch in Deutschland ein Erfolg werden. Die putzige und humorvolle Machart, die Musik, geschliffene Charaktere und eine rasante Geschichte - Nicolas denkt, dass seine Eltern ihm verheimlichen, dass er bald ein Geschwisterchen bekommt und schmiedet Pläne, um dieses Kind nach der Geburt sofort loszuwerden - machen den 90minütigen Film zu einem witzigen Familienspaß. Die Deutschen müssen sich leider noch ein wenig gedulden, der Kinostart ist derzeit für den Februar 2010 geplant. Besonders lustig ist ein Trailer zu dem Film, in dem alle Darsteller behaupten, sie seien der kleine Nick, bevor der wirkliche Darsteller ganz am Ende auftritt. Hier gibt es den offiziellen Teaser zu sehen. Unbedingt vormerken, es lohnt sich!



Aktuelle Lektüre: Fridolin Schley: "Wildes schönes Tier"

Dienstag, 13. Oktober 2009

Der Herr der Fliegen

Tote Fliegen verschwinden meistens sehr schnell im Staubsauger, in einem Stück Kleenex oder sie werden mithilfe von Schaufel und Besen schnell aus dem Haus befördert. Nicht so dieser kreative Künstler, der mit ein paar kleinen toten Mücken, lustigen Ideen und einem Bleistift herrlich skurrile Szenen entwirft - ist einfach köstlich.

Mehr von diesen witzigen Bildchen gibt es hier zu sehen. Wir freuen uns auf noch mehr witzige Ideen.

Aktuelle Lektüre: Fridolin Schley: "Wildes schönes Tier"

Montag, 12. Oktober 2009

Wieder verdrahtet

Eigentlich müsste man ja sogar ein kleines Fläschchen Sekt aufmachen, aber dazu bin ich jetzt zu müde. Denn ich habe endlich wieder Internet und kann von meinem kleinen französischen Appartement aus wunderbar in die weite große Welt hinaus navigieren und kann so auch wieder regelmäßiger und öfter bloggen. Im Moment bin ich aber zu müde, um noch weitere Infos in die Tasten zu hauen. Wer nicht warten kann, sollte sich die Zeit mal mit unserem lieben Guido Westerwelle vertreiben, der sich mit seinen wunderbar ausgefeilten Englischkenntnissen einen Fauxpas nach dem anderen leistet. Sprach er doch zuletzt auf einer Pressekonferenz zuletzt von dem "German Aufschwung", nein, er musste noch an einem anderen Termin einen BBC-Reporter in die Schranken weisen und das ist wirklich äußerst peinlich verlaufen. Aber seht und urteilt selbst.



Aktuelle Lektüre: Fridolin Schley: "Wildes schönes Tier"

Samstag, 3. Oktober 2009

Angekommen

Uff. Geschafft. Gelandet. Im schönen Châteauroux in Frankreich, etwa eineinhalb Stunden südlich von Orléans. Die Stadt ist wirklich sehr nett, hat eigentlich alles, was man so braucht und die Gegend um den kleinen und überschaubaren Ort herum hat wirklich viel zu bieten - Kultur, Theater, Musik, Schlösser, Naturparks etc. Hier gibt es mit Sicherheit viel zu entdecken und zu erleben. Wie auf dem erst neulich beendeten Bitfilm-Festival 2009, bei dem die besten animierten Kurzfilme aus dem Internet in verschiedenen Kategorien, wie "3D Space" oder "Politicool" ausgezeichnet und bepreist werden. Jeder, der sich auf der Homepage anmeldet, kann mitbestimmen, welche der zahlreichen Beiträge gewinnen sollen. Gewinner in der Kategorie "3D Space" ist der nett gemachte, von südamerikanischen Kulturen inspirierte Film "Machu Picchu Post", den es hier zu sehen gibt.



Aktuelle Lektüre: Stieg Larsson: "Vergebung"