Montag, 19. Oktober 2009

Deutscher Jugendliteraturpreis 2009


Es steht fest! Seit letzter Woche sind nun die Gewinner des diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreises auf der Buchmesse in Frankfurt bekannt gegeben worden. Wie jedes Jahr werden mit dieser Auszeichnung die besten Kinder- & Jugendbücher in verschiedenen Kategorien geehrt. Die Preise sind mit Geldpreisen dotiert und außerdem erhält jeder Preisträger eine Statue aus Bronze, die die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen Roman zeigt. Die Preisträger 2009 sind:

Kategorie Bilderbuch:
"Geschichten aus der Vorstadt des Universums" von Shaun Tan und Dirk Rehm. Mit sehr unterschiedlichen Techniken, Bilder entstehen zu lassen, wie etwa Bleistift, Acryl, Computer oder Buntstift lässt der Zeichner und Künstler Shaun Tan unglaubliche Bilder entstehen, die dem Leser und Betrachter auch außerhalb des Buches Raum und Möglichkeit geben sollen, sich seine eigenen Geschichten auszudenken und das Gelesene und Gesehene weiterzuspinnen.

Kategorie Kinderbuch: Freudige Nachricht für Andreas Steinhöfel, denn der erste Band seiner mittlerweile sehr berühmten Kinderbuchreihe "Rico, Oscar und die Tieferschatten" wurde in dieser Sparte prämiert. Darin geht es um den tiefbegabten Rico, der zusammen mit seiner Mutter in Berlin lebt. Ja, richtig, Rico ist tiefbegabt, braucht ein bisschen länger als die anderen Kinder und ist nicht sehr leicht zu handhaben. Umso spannender wird es, als Rico auf einmal mit dem verrückten Oscar, der stets einen Helm trägt, um sich seinen Kopf nicht zu verletzten, auf spannende Verbrecherjagd kennt. Dabei liefert Andreas Steinhöfel mit gekonntem Sprachwitz und einer deftigen Portion in dieser Form neuem Humor eine unterhaltsame Story aus der deutschen Hauptstadt für Groß und Klein.

Kategorie Jugendbuch: Wieder einmal hat es Kevin Brooks geschafft, dieses Mal mit seinem Roman "The Road of the Dead". Und wieder packt er den jugendlichen Leser durch ein sehr hartes Thema: die Schwester des Hauptcharakters wurde ermordet und nun muss der Täter gefunden werden. Brooks schreibt sehr klar, direkt und scheut sich nicht vor deftiger Sprache. Auch das Thema Gewalt steht hier ganz oben und wird sicherlich noch für Diskussionen sorgen.

Kategorie Sachbuch: Der Preis für das beste Sachbuch geht dieses Mal an Wolfgang Korn und Klaus Ensikat für "Das Rätsel der Varusschlacht". Im Mittelpunkt dieses Werks steht eine Schlacht aus dem Jahre 9 nach Christus, zwischen Varus und Arminius. Korn versucht zu vermitteln, wie man Quellen deuten kann und was dabei zu beachten ist und inwiefern Historiker und Archäologen zusammen arbeiten und stellt auf humorvolle Weise diese beiden so unterschiedlichen Wissenschaften kindgerecht vor.

Preis der Jugendjury: Der Preis der Jugendjury geht dieses Mal an den bereits in England und Amerika sehr erfolgreichen Roman "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak. Die Geschichte spielt zur Zeit des Dritten Reichs unter Hitler und berichtet von einem kleinen Mädchen namens Liesel, das sich vor den Nazis verstecken muss und dabei so einige interessante Geschichten erlebt.

Ein sehr vielfaltiges Bild also wieder einmal, inwiefern diese Bücher bei den jungen Lesern ankommen werden, wird sich mit der Zeit zeigen.

Aktuelle Lektüre: Volker Klüpfel / Michael Kobr: "Erntedank. Kluftingers zweiter Fall."

Keine Kommentare: