Dienstag, 24. November 2009

Futuroscope

Große Freizeitparks mit möglichst hohen Achterbahnen, aufregenden Attraktionen und beeindruckenden Shows sind in ganz Europa bekannt und beliebt und jede Saison wird um die Besucher gewetteifert. Sei es das Phantasialand Brühl bei Köln, der Heide Park Soltau, der Europa Park oder das Disneyland Paris bis hin zu dem spanischen Port Aventura - Adrenalinkicks findet man genügend.

Eine ganz andere Aufgabe hat sich hingegen das Futuroscope in der Nähe von Poitiers gesetzt. Der Park hat sich zur Aufgabe gemacht, in verschiedenen Kinokomplexen auf die Wunder der Natur, auf die Rolle der Umwelt und auf die Besonderheiten des Départements Vienne und der Region rund um Poitiers aufmerksam zu machen. Das mag zwar langweilig klingen, ist es aber keinesfalls. Zum einen beeindrucken schon die futuristisch gehaltenen Gebäude durch ihre besondere und oft fremd wirkende Architektur, zum anderen lässt sich jeder Film anders erleben. So läuft in einem Kino ein Film über das Meer und seine Bewohner unter den Füßen des Zuschauers ab und gibt einem den Eindruck, zu fliegen, in einem anderen Kino werden die Bilder auf eine IMAX-Kuppel projeziert und dank einer 3D-Brille lässt sich das Gesehene hautnah erleben, ein anderes Mal bewegen sich die Sitze mit und man muss sich anschnallen, weil man unter anderem an einer haarsträubenden Autorallye quer durch das Département Vienne teilnehmen muss und die hält so einige Überraschungen bereit.

Besonders eindrucksvoll ist auch die Erfahrung "Dialogue dans le noir". Das deutsche Pendant "Dialog im Dunkeln" sorgte ja bereits des öfteren für Aufsehen und Aufmerksamkeit in der Presse und hat sich mittlerweile als feste Dauerausstellung in Hamburg etabliert. Auch im Futuroscope kann man die Erfahrung machen, wie es ist, blind zu sein. Dabei führt einen eine blinde Person durch verschiedene Räume, Geräusche aus Lautsprechern, Luftströme und unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens sorgen für ein authentisches Erlebnis. So durchläuft man unter anderem eine Parkszenerie, in der man sich sogar auf ein Boot begeben muss, um einen Fluss zu überqueren, eine Großstadt und einen Strand, auf dem man dann vor einem Sturm flüchten muss. Eine sehr intensive und eindrucksvolle Erfahrung.

Unterhaltung lässt sich also auch sehr gut mit Wissen und Lernen verbinden, wie der Park beweist, eine überaus tolle und besondere Idee. Für 32 € jedenfalls hat es sich gelohnt.

Aktuelle Lektüre: Marlen Haushofer: "Die Wand"

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