Montag, 4. Januar 2010

Avatar - Aufbruch nach Pandora


Mit "Titanic" hat er sich endgültig Rang und Namen in der Filmewelt verschafft, jetzt bringt er sich erneut ins Gespräch, dieses Mal mit dem wohl teuersten Film aller Zeiten: etwa 500 Millionen Dollar soll "Avatar - Aufbruch nach Pandora" gekostet haben. Der aufwendig produzierte Streifen erreichte bereits in den USA rekordverdächtige Besucherzahlen und kommt auch im europäischen Raum nicht schlecht weg. Über eine Milliarde Dollar soll das fast dreistündige Werk bereits eingespielt haben.

Hauptfigur der Handlung ist der Soldat Jake Sully, seit einigen Jahren an den Rollstuhl gefesselt. Nach dem Tod seines Zwillingsbruders erhält er die Möglichkeit, zum weit entfernten Planeten Pandora zu reisen, um dort an Stelle seines verstorbenen Bruders in einen sogenannten Avatar zu schlüpfen, einen nachgezüchteten Körper der Ureinwohner Pandoras, der Na'vi. Da die Luft auf Pandora für Menschen innerhalb weniger Minuten tödlich ist, können sie mithilfe aufwendiger Technik in diese Körper schlüpfen; während der menschliche Körper in einer Art High-Tech-Bett ruht, kann der Körper des Avatar mental über Sensoren gesteuert werden. Die Mission, die Jake ausführen soll, ist auch keine leichte: er soll in einem Körper der Na'vi die Ureinwohner des Planeten auskundschaften, ihr Leben und ihre Kultur erforschen und kennen lernen. Dies soll vor allem dazu dienen, an das heiß begehrte Unobtainium zu gelangen, einem Rohstoff, wertvoller als Gold, dessen größtes Vorkommen sich ausgerechnet unter dem Dorf der Na'vi befindet. Durch einen Zufall macht Jake Bekanntschaft mit der schönen Neytiri und tritt mit ihrer Hilfe in Kontakt mit einer vollkommen fremden Kultur, die im Einklang mit der Natur auf Pandora lebt. Es kommt, wie es kommen muss, denn sehr bald wird Jake vor die Wahl gestellt, auf welcher Seite er denn kämpfen soll...

Zugegeben, die Handlung ist nicht unglaublich neuartig, kann aber mit kleinen Wendungen und unerwarteten Ereignissen überraschen. Die fast drei Stunden Film vergehen jedenfalls wie im Flug und Längen gibt es so gut wie keine. Das liegt wahrscheinlich auch an der wirklich atemberaubenden Welt von Pandora, die James Cameron und sein Team geschaffen haben, die der fabelhaften Flora und Fauna von Mittelerde aus Peter Jacksons "Der Herr der Ringe" ernsthafte Konkurrenz machen kann. Die Illusion und die Effekte sind so makellos, aufwendig und beeindruckend, dass der Zuschauer sehr schnell vergisst, dass der ganze Zauber lediglich aus zahlreichen Bits und Bytes besteht, ist der Film doch fast gänzlich am Computer entstanden. Zahlreiche Jahre mussten ins Land ziehen, bis James Cameron seinen Traum verwirklichen konnte, erste Ideen zu "Avatar" soll er bereits während der Dreharbeiten von "Terminator" gehabt haben.

Der Film wirft auch einige Fragen auf, jedoch ohne den mahnenden Finger zu erheben. Wie weit darf der Mensch eigentlich gehen? Lässt sich Zivilisation einfach definieren? Wie viel darf man sich mit der Natur eigentlich erlauben? Noch nie gesehene Pflanzen, Kreaturen, eine üppige Flora und Fauna und eine faszinierende Kultur der Na'vi, gepaart mit einem wahren Feuerwerk an Effekten, wunderbaren Bildern und einem wunderbar passenden Soundtrack lassen den Film neue Maßstäbe setzen. Die Musik stammt aus der Feder von James Horner, der bereits für "Titanic", "Braveheart" oder "A Beautiful Mind" verantwortlich zeichnete. Ein Meisterwerk und ein Meilenstein in der Filmgeschichte, den man, sollte man die Möglichkeit haben, unbedingt in 3D sehen sollte. Vielleicht wird sich auch bald um "Avatar" eine Fangemeinde gründen, jedenfalls kann man im Internet bereits die Sprache der Na'vi erlernen...

Aktuelle Lektüre: Andreas Franz: "Unsichtbare Spuren"

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